Plakat-Salat
So. Es ist geschafft. Die Wahlen sind vorüber, eine spannende Wahlkampfzeit hat mit dem Aufräumen des Plakat-Salats ein Ende gefunden. Plakat-Salat? Ja, diesen Eindruck hatte ich die letzten Wochen zunehmend. Als Präsident waren es nun die vierten Wahlen, die ich miterlebt habe. Was mir in dieser Chronologie auffällt, ist der Plakat-Salat. Noch nie in all dieser Zeit hatte ich derart viel Kontakt mit meinem Plakatchef. Er hat angerufen und gesagt: «Es wurden alle kurz und klein geschlagen», danach hat er sie wieder aufgestellt. Kurze Zeit später: «Viele sind verschwunden, und die Pflöcke habe ich im Bach gefunden.» Er hat sie erneut aufgestellt. Dann habe ich selbst an einigen Orten gesehen, dass die Plakate mitsamt den Pflöcken ausgerissen und einfach abgelegt wurden. Offenbar, damit man sie nicht mehr sehen kann.
Ich habe mich gefragt, ob man das Ganze eigentlich als eine Art der Politik verstehen muss, oder ob es sich hier lediglich um Vandalismus handelt? Die Tatsache, dass an einzelnen Orten, mit Plakaten verschiedener Parteien, nur die Plakate einer Partei «zerkleinert» wurden, lässt nur den Schluss der Politik zu.
Ich muss gestehen, dass ich für ein solches Demokratieverständnis nur noch Bedauern übrig habe. Ist das die Reaktion, wenn man die Felle davonschwimmen sieht…? Bei diesen «stillen Politikern» hapert es offenbar am Intellekt, oder sie sind zu faul oder zu radikal, um richtige Politik zu machen, sich für eine Wahl aufstellen, sich wählen zu lassen, und dann im Dienste der Allgemeinheit Arbeit zu leisten, für die es «keinen Lohn gibt!» Es ist frustrierend, dafür auch noch diese Art der Geringschätzung zu erfahren.
Aber: Mit Blick in den politischen Blätterwald muss ich leider feststellen, dass sich der Ton und das Demokratieverständnis bis in die höchsten Ebenen der Politik seit den Corona-Lockdowns drastisch zum Negativen verschärft hat. Und das gilt für ganz Europa! Wie es aber scheint, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Messer zu schärfen und der Dinge zu harren, bis der Karren an die Wand gefahren ist.
An dieser Stelle möchte ich unserem Plakatchef Max Riesen den herzlichsten Dank ausrichten, dass er trotz dieser Tatsachen unermüdlich weitermacht.
«Merci viu mau, Mäxu!»